
Clearingstelle
Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Das Projekt hat den Auftrag, den Dialog zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jugendhilfe und der Bereiche Schule, Polizei und Justiz in Berlin anzuregen und auszubauen sowie die Akzeptanz für das jeweils andere Berufsfeld zu stärken.
Die Clearingstelle soll die Angehörigen dieser Berufsgruppen dabei unterstützen, sich noch besser zu vernetzen. Dies basiert auf der Überzeugung, dass auf delinquentes Verhalten junger Menschen am besten reagiert wird, wenn das Handeln aller relevanten Akteure koordiniert und auf Kooperation ausgerichtet ist. Die Clearingstelle achtet dabei auch darauf, dass die Grenzen des jeweiligen berufsspezifischen Auftrags- und Handlungsrahmens eingehalten werden und es nicht zu einer Aufweichung berufsethischer und -praktischer Standards kommt.
Die Clearingstelle nimmt zwischen den Akteuren eine Position ein, die ihr eine Vermittlung, Koordinierung, Moderation und Mediation im Kontakt mit den verschiedenen Arbeitsbereichen erlaubt. Das Angebot richtet sich an alle, die sich mit Kinder- und Jugenddelinquenzprävention und den damit im Zusammenhang stehenden Themen (z. B. Kindeswohlgefährdung, Schuldistanziertheit) beschäftigen.
Die Arbeit der Clearingstelle dient jedoch in keinem Fall der Zuarbeit für strafverfolgende Zwecke! Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Clearingstelle unterliegen der Schweigepflicht.
Erklärfilm
Die Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz hält viele kostenlose Angebote für Sie bereit. Wie wir Ihnen weiterhelfen können, erfahren sie in unserem Erklärvideo.
Erklärfilm (Gebärdensprache)
Kontakt, Öffnungszeiten und Anfahrt
Stiftung SPI
Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Frankfurter Allee 35 – 37, Aufgang C
10247 Berlin
Ansprechpartner/in: Mauri Paustian
Standort Berlin
Telefon: 030 4490154
Fax: 030 4490167
E-Mail: clearingstelle( at )stiftung-spi.de
Website: www.clearingstelle-netzwerke-zur-praevention.de
Öffnungszeiten
Nach Vereinbarung
Verkehrsverbindung
U5 Samariterstraße; S Storkower Straße; S/U Frankfurter Allee; Tram 21 James-Hobrecht-Straße
Fahrinfo unter www.vbb.de
Angebote
Die Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz bietet unterschiedliche Instrumente zur Bearbeitung verschiedener Themen an. Damit entwickeln wir – gemeinsam mit den Beteiligten – flexible, individuelle und passgenaue Lösungen für deren spezifische Fragestellung. Dabei werden u. a. diese Instrumente genutzt:
- Fachliche Beratung an den Schnittstellen der Jugendhilfe zu anderen Berufsbereichen, z. B. zu Polizei, Schule und Justiz
- Vermittlung in Konflikten
- Begleitung beim Aufbau bzw. bei der Veränderung von Netzwerken
- Durchführung von Inhouse-Schulungen, Seminaren, Vortragsveranstaltungen und Fachtagen
- Herausgabe fachspezifischer Publikationen und Serviceleistungen sowie Newsletter
- Organisation und Begleitung von Hospitationen
- Installation und Moderation von Arbeitsgremien
- Auswertung und Beratung zur Nachsteuerung bereits bestehender Kooperationsbeziehungen
Das Angebot richtet sich an:
- Sozialarbeiter/innen sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen
- Erzieher/innen und andere pädagogisch Beschäftigte bei freien und öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe in Berlin
- Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte von Schutz- und Kriminalpolizei des Landes Berlin
- Mitarbeiter/innen in den Berliner Dienststellen der Bundespolizei
- Berliner Lehrer/innen
- Mitarbeiter/innen der Schulaufsicht, der Schulpsychologie und des Schulamtes
- Angehörige der Berliner Staatsanwalt- und Richterschaft
- Mitarbeiter/innen der Haftanstalten
- ehrenamtlich Tätige im Kontext Flucht und ggf. weitere Akteure
Ziele und Schwerpunkte
- Kontinuierliche Verbesserung der Beziehungen zwischen der Jugendhilfe und den Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern der angrenzenden Berufsbereiche sowie die Institutionalisierung tragfähiger Kommunikationsstrukturen
- Mittelbare präventive Einflussnahme auf die Entwicklung von Jugendgewalt und -delinquenz in Berlin
- Unterstützung der Beteiligten in der Wahrnehmung ihrer Verantwortung
Methoden
Sechs Prinzipien bestimmen das praktische Handeln an der sensiblen Schnittstelle von Jugendhilfe zu den anderen Berufsbereichen.
Neutralität. Die Clearingstelle tritt jederzeit als neutraler Punkt zwischen den Berufsbereichen auf.
Transparenz. Die Clearingstelle legt den Beteiligten in allen Prozessverläufen ihre bisherigen und beabsichtigten Arbeitsschritte offen und stimmt sie mit ihnen ab.
Vertraulichkeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Clearingstelle sichern grundsätzlich den vertraulichen Umgang mit sensiblen Informationen zu.
Beteiligung. Die Clearingstelle verordnet nicht, sondern bezieht die Beteiligten mit ihren spezifischen Interessen stets aktiv mit in die Lösung ihrer jeweiligen konkreten Problemlage ein. Nur so können sie die Lösungsmodelle mitentwickeln, unterstützen und auch mittragen.
Ganzheitlichkeit. Unterstützungsangebote der Clearingstelle berücksichtigen stets die Gesamtheit des Anliegens. Die Erfassung der systemischen Voraussetzungen und des Bedarfs erfolgt bei einer persönlichen Auftragsklärung. Dabei werden die Entstehungszusammen-hänge des Unterstützungsbedarfs, das Selbstverständnis der Berater/innen, die Rahmen-bedingungen der Zusammenarbeit, die Ziele des Prozesses und die Erfolgskriterien geklärt.
Bedarfs-, Ressourcen- und Ergebnisorientierung. Die Lösungen der Clearingstelle setzen an den Alltagsverhältnissen, subjektiven Erfahrungen sowie Handlungs- und Deutungsmustern der Adressatinnen und Adressaten an. Deren Beachtung sowie die Einbeziehung der Ressourcen der Beteiligten sind Voraussetzung für die Stärkung ihrer Eigenverantwortung und Teilhabemöglichkeit.
Struktur
Gefördert durch
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

Status: aktuell
Zeitraum
Seit
01.01.1994
Publikationen
- Nichts unversucht lassen – 1. Kinderschutzkonferenz in Berlin-Mitte 06.11.2019
- Clearingstelle (2018): Das Jugendstrafverfahren
- „Kreuz und quer – hin und her“. Zwischen Platzverweisen, steigenden Mieten und Sozialarbeit. Dokumentation des Fachtags (2018)
- Dokumentation Fachtag Junge Geflüchtete im Jugendstrafverfahren (2017)
- Infoblätter der Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
- Dokumentation Fachtag Racial Profiling und Sozialromantik (2016)
- Vom "Ob" zum "Wie": 20 Jahre Clearingsstelle Jugendhilfe/Polizei in Berlin (2015)
- Möglichkeiten und Grenzen des Datenaustauschs zwischen Jugendhilfe – Polizei – Schule – Justiz (2013)
- Sei freundlich zu deinen Nachbarn, aber reiß den Zaun nicht ein! Unterschiedliche Institutionen als Kooperationspartner der Ambulanten Maßnahmen (2012)
- Interdisziplinäre Fallkonferenzen in Bezug auf jugendliche Intensivtäter (2012)
- Möglichkeiten und Grenzen in der Kooperation von Jugendhilfe und Polizei (2011)
- „Was macht ihr eigentlich, wenn...?“ – Zuständigkeiten und Informationswege in der Jugendhilfe, Polizei und Justiz bei Kindeswohlgefährdung (2011)
- „Oh, das darf ich Ihnen nicht sagen...“ – Handlungssicherheiten im Kinderschutz und Datenschutz (2010)
- "Ich bin dann mal weg!" – Kinder und Jugendliche in Notsituationen.
- Die Intensivtäterdiskussion in Berlin und ihre Auswirkungen auf die Prävention.
- EINSICHTEN – Hospitationen zwischen Jugendhilfe und Polizei. Ein Leitfaden zur Durchführung von Hospitationen.
- Informationsweitergabe zwischen Straßensozialarbeit und Polizei - Möglichkeiten und Grenzen des Datenschutzes.
- Der Umgang der Jugendhilfe mit Intensivtäterinnen und Intensivtätern in Berlin.
- Viele Köche verderben den Brei? – Interdisziplinäre Ansätze zur Prävention von Jugenddelinquenz.
- Kooperation in der Prävention von Jugenddelinquenz. Veränderungen und Erfordernisse in Berlin aus Sicht der Clearingstelle Jugendhilfe / Polizei.
- Strukturelle Anforderungen an eine funktionierende Gewalt- und Kriminalitätsprävention im Bereich der Kinder- und Jugenddelinquenz.
- Jugendliche und junge Erwachsene mit Doppeldiagnosen.
- Minderjährige Abgängige – weglaufende Jugendliche. Alltag für Jugendhilfe und Polizei.
- Denn sie wissen nicht, was die Anderen tun. Dialogförderung zwischen Sozialarbeit und Polizei der Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei der Stiftung SPI.
- Sozialarbeit und Polizei zwischen Dialog und Abgrenzung
- Jugend - Sozialarbeit - Polizei.
Themen
Art des Projektes
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