Bauprojekte
Komplexität und Vielfalt führen zu unterschiedlichen Bedürfnissen und Bedarfen an die Stadt. Dies bedeutet, Stadt auch als Raum für Wettbewerb und Konflikte zu begreifen. Eine zukunftsfähige Stadtentwicklung bietet deshalb Konzepte und Strategien zu Konfliktlösungen. Es geht darum, Aushandlungsprozesse in diesem Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen und Ziele zu ermöglichen.
Segregation gehört zum urbanen Sozialraum der Stadt. Sie wird zum Problem, wenn sie fremdbestimmt, also strukturell erzwungen ist. Wo Segregation durch selektive Mobilität Quartiere und ihre Bewohnerinnen und Bewohner in einen sozialen "Fahrstuhleffekt nach unten" zieht, hält sie Menschen (durch Milieueffekte) in sozialer Randständigkeit und beeinträchtigt oder blockiert deren Zugang zur chancengerechten Teilhabe am allgemeinen gesellschaftlichen Leben.
In dem Maße, in dem die Mieten vor allem in der Innenstadt steigen, formiert sich dort der Protest der Betroffenen. Die verschärfte Segregation auf gesamtstädtischer Ebene mit ihren Wirkungen auf die Quartiere und Kieze stellt Berlin und seine Bürgerschaft – und damit auch den Geschäftsbereich Lebenslagen, Vielfalt & Stadtentwicklung – vor neue Herausforderungen.
So muss soziale Infrastruktur angepasst und unter Umständen neu errichtet werden. Mit dem Erlass von Milieuschutzordnungen wird auf bezirklicher Ebene versucht, mietsteigernd wirksame Maßnahmen in betroffenen Gebieten zu bremsen und die gewinnmaximierende Umgestaltung eines Gebietes zu verhindern. Die Orientierung der Akteurinnen und Akteure in Politik und Verwaltung auf den Sozialraum gewinnt dabei weiterhin an Bedeutung. Diese kann ein wertvolles Instrument sein, um sozialräumlich adäquate und passgenaue Lösungen für die in einem Quartier lebenden Menschen zu finden.
Mehr denn je ist Berlin dabei auch ein spannendes Betätigungsfeld für Initiativen, die innovative Formen des Bauens, gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens entwickeln und erproben. Häufig geht dies einher mit der Suche nach demokratischen Beteiligungsformen und partizipativen Entscheidungsprozessen auf den verschiedenen Ebenen von Gemeinschaft, Quartier, Bezirk und Land.
Der Geschäftsbereich Lebenslagen, Vielfalt & Stadtentwicklung übernimmt als Dienstleister Aufgaben der Steuerung von Baumaßnahmen und der Gestaltung genossenschaftlichen Zusammenlebens. Als ehemaliger Treuhänderischer Sanierungsträger des Landes Berlin kann der Geschäftsbereich auf eine langjährige Erfahrung bei Instandsetzung, Modernisierung und Neu- bzw. Umbau verweisen.