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Servicestelle Sprach-Kitas

Servicestelle Sprach-Kitas

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Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“

Mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ förderte das BMFSFJ von 2016 bis Mitte 2023 die sprachliche Bildung als Teil der Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung. Das Bundesprogramm richtete sich vorwiegend an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht wurden. Dabei baute es auf den erfolgreichen Ansätzen des Programms „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ (2011–2015) auf und erweiterte diese. Das Programm verband vier inhaltliche Schwerpunkte: alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik, die Zusammenarbeit mit Familien und später auch die Digitalisierung. Für jede Sprach-Kita stellte das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Die zusätzlichen Fachkräfte wurden im Verbund von einer externen Fachberatung begleitet. Bundesweit war fast jede 8. Kita eine Sprach-Kita. Mehr als eine halbe Million Kinder und ihre Familien haben vom Bundesprogramm profitiert. Durch die Verstetigung der erarbeiteten Inhalte aus dem Programm profitieren auch nach dem Ende des Bundesprogramms nach wie vor Kinder und Familien von seinen nachhaltigen Effekten.

Ab dem Jahr 2021 legte das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ einen neuen Fokus auf den Einsatz digitaler Medien und die Integration medienpädagogischer Fragestellungen in die sprachliche Bildung. Digitale Medien gehören heute in vielen Familien zum Alltag und damit zum Sprachumfeld von Kindern aller Altersgruppen. Deshalb griff das Programm digitale Medien bei der sprachlichen Bildung auf. Der neu hinzugekommene Schwerpunkt Digitalisierung diente dazu, medienpädagogische Ansätze in der sprachlichen Bildung zu stärken sowie digitale Bildungs- und Austauschformate für die Fachkräftequalifizierung und die Programmabläufe besser nutzbar zu machen.

Damit noch mehr Kinder von der alltagsintegrierten sprachlichen Bildungsarbeit in den Sprach-Kitas profitieren konnten, stellte das BMFSFJ in den Jahren 2021 und 2022 im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ 100 Millionen Euro zur Verfügung. Damit konnten bundesweit 1.000 zusätzliche Fachkräfte für Sprach-Kitas sowie 80 neue zusätzliche Fachberatungen gefördert werden, um die Folgen der Pandemie für Kinder abzumildern und einen Beitrag zur Chancengleichheit zu leisten.

Nach dem Ende des Bundesprogramms zum 30. Juni 2023 gingen die Sprach-Kitas in die Verantwortung der Bundesländer über.

Kontakt, Öffnungszeiten und Anfahrt

Stiftung SPI
Servicestelle Sprach-Kitas

Seestraße 67
13347 Berlin
Ansprechperson: Christoph Schwamborn, Dr. Sarah Meier, Mariana Tskhvediani, Ruby-Rebekka Brinza


Standort Berlin

Telefon: 030 39063470 zu den Öffnungszeiten
Fax: 030 39063480
E-Mail: kontakt(at)sprach-kitas.de
Website: https://sprach-kitas.fruehe-chancen.de

Öffnungszeiten
Mo., Di., Mi., Fr. 09:00–12:00 Uhr
Do. 14:00–17:00 Uhr

Verkehrsverbindung
U6 Seestraße; Tram 50, Tram M13 Osram-Höfe

Fahrinfo unter www.vbb.de

Das Bundesprogramm stärkte die pädagogischen Fachkräfte in den Sprach-Kitas, die Sprachentwicklung der Kinder und ihr eigenes Sprachverhalten systematisch zu beobachten und Ideen für die sprachpädagogische Arbeit im Kita-Alltag abzuleiten. Um die sprachliche Bildung im Alltag zu verankern, erhielten die Sprach-Kitas doppelte Unterstützung.

Die Kita-Teams wurden durch zusätzliche Fachkräfte mit Expertise im Bereich sprachliche Bildung verstärkt, die direkt in der Kita tätig waren. Diese berieten, begleiteten und unterstützten die Kita-Teams bei der Weiterentwicklung der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung, inklusiven Pädagogik,  Zusammenarbeit mit Familien und Digitalisierung. Darüber hinaus finanzierte das Programm eine zusätzliche Fachberatung, die kontinuierlich und prozessbegleitend die Qualitätsentwicklung in den Sprach-Kitas unterstützte. Sie qualifizierte die Fachkräfte (Tandems von Kita-Leitung und zusätzlicher Fachkraft) innerhalb eines Verbundes von 10 bis 15 Sprach-Kitas.

Die Handlungsfelder im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“:

  • Alltagsintegrierte sprachliche Bildung. Kinder erlernen Sprache in anregungsreichen Situationen aus ihrer Lebens- und Erfahrungswelt. Alltagsintegrierte sprachliche Bildung orientiert sich an den individuellen Kompetenzen und Interessen der Kinder und unterstützt die natürliche Sprachentwicklung. Der gesamte Kita-Alltag wird genutzt, um die Kinder in ihrer Sprachentwicklung anzuregen und zu fördern. Insbesondere eignen sich dafür Situationen beim Vorlesen, Essen, Spielen, Wickeln und Anziehen sowie während eines pädagogischen Angebots. Die Basis dafür bildet sowohl eine hohe Interaktionsqualität als auch die professionelle Begleitung des Kindes durch systematische Beobachtung und Dokumentation.
  • Inklusive Pädagogik. Eine inklusive Pädagogik ermutigt Kinder und Erwachsene, Vorurteile, Diskriminierung und Benachteiligung kritisch zu hinterfragen sowie eigene Gedanken und Gefühle zu artikulieren. Dies bedeutet, sowohl den Gemeinsamkeiten und Stärken von Kindern Aufmerksamkeit zu schenken als auch Vielfalt zu thematisieren und wertzuschätzen. Kinder bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit, wodurch sie für gutes Lernen individuelle Angebote brauchen. Dies gilt auch für die sprachliche bzw. mehrsprachige Entwicklung. Die Teilhabe bzw. Mitbestimmung der Kinder und Familien im pädagogischen Alltag zu ermöglichen, wird sowohl durch eine vorurteilsbewusste Haltung als auch in der konkreten Gestaltung des Alltags (z. B. der Raumgestaltung sowie in Beteiligungsformaten wie einer Kinderkonferenz) realisiert.
  • Zusammenarbeit mit Familien. Eine vertrauensvolle und willkommen heißende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Familien ist notwendig, um Kinder ganzheitlich in ihrer Sprachentwicklung zu begleiten. Denn Sprachbildung findet zuerst durch die Familie und zu Hause statt. Dies setzt eine Aufgeschlossenheit der pädagogischen Fachkräfte gegenüber den verschiedenen Familienkulturen und -konstellationen voraus. Dabei werden Familienmitglieder als Expertinnen und Experten für das jeweilige Kind gesehen. Die Sprach-Kitas beziehen die Familien im pädagogischen Alltag mit ein und beraten diese, wie sie auch zu Hause ein sprachanregendes Umfeld schaffen können.
  • Digitalisierung: Ab 2021 wurde innerhalb der Handlungsfelder ein neuer Fokus auf den Einsatz digitaler Medien und die Integration medienpädagogischer Fragestellungen gelegt. Viele Kitas nutzen bereits die Möglichkeit, frühkindliche, digitale und sprachliche Bildung zusammenzubringen. Damit dies noch häufiger und besser gelingt, stärkt der neue Schwerpunkt des Bundesprogramms medienpädagogische Ansätze in der sprachlichen Bildung. Außerdem sollen digitale Bildungs- und Austauschformate für die Fachkräftequalifizierung und die Programmabläufe noch besser nutzbar gemacht werden.

Gefördert durch
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Status: aktuell
Zeitraum 01.01.2016 bis 30.06.2023


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E-Mail: info(at)stiftung-spi.de Telefon: 030 459793-0